Das Infanterie Regiment 18 gehörte zu den 19 Infanterie Regimentern der Reichwehr. Dem sogenannten 100.000 Mann Heer, das der Versailler Vertrag nach dem verlorenen 1. Weltkrieg dem deutschen Reich zugebilligt hatte. Seine Garnisonen waren über ganz Westfalen verteilt. So lag das I. Bataillon und die Minenwerfer-Kompanie in Paderborn. Das II. Bataillon in Münster, III. Bataillon in Hameln und Bückeburg. Das Ausbildungsbataillon lag in Detmold. So kam es, dass die Soldaten die dem IR 18 angehörten überwiegend aus Westfalen, dem Ruhrgebiet und dem westlichen Niedersachsen kamen.
Nachfolgend sollen die wichtigsten Eckdaten aus der Entstehung des Regimentes bis 1935 aufgeführt werden.
01.01.1921 Gründung des Regiments aus dem 100.000-Mann-Heer und den Freikorps Gabke, Pfeffer, Hacketau, Lichtschlag usw. Oberst Felsch wird Kommandeur des Regiments
27.03.1921 Einsatz gegen kommunistische Banden in Sachsen. Säuberung des Bitterfelder Gebiets und Wiederherstellung gesetzlichen Zustände
01.07.1921 Oberst Graf von Stillfried und Rattowitz, Kommandeur des Regiments
01.02.1923 Oberst Kloebe, Kommandeur des Regiments
1923/24 Erneuter Einsatz gegen kommunistische Aufstandsversuche in Sachsen und Thüringen
31.03.1925 Unglück auf der Weser bei Veltheim. Bei diesem Unglück fanden 81 Soldaten des Rgts. den Tod
01.05.1925 Oberst von Rundstedt, Kommandeur des Regiments
01.10.1926 Oberst Frhr. v. Schleinitz, Kommandeur des Regiments
01.03.1928 Oberst Zeitz, Kommandeur des Regiments
01.05.1931 Oberst Schaller Kommandeur des Regiments
01.10.1933 Oberst Reischle Kommandeur des Regiments
01.12.1935 Oberst Frhr. v.Gablenz, Kommandeur des Regiments
Um das Leben der Soldaten vor Gründung der Wehrmacht darzustellen, wurde mir für diese Homepage ein sehr interessanter Nachlass eines ehemaligen 18ners zur Verfügung gestellt. Hierfür möchte ich Herrn Klaus Böhm vielmals danken.
Helmut Böhm
Geboren am 24.12.1912 in Mörchingen (Lothringen).
Nach Kriegsausbruch 1914 zogen seine Eltern nach Wiesbaden. Dort besuchte Helmut Böhm von 1916 -1921 die Grundschule und danach bis 1923 die Mittelschule.
Nach dem verlorenen Krieg und der anschließenden Rheinlandbesetzung wurden seine Eltern ausgewiesen und Lautenthal i/ Harz als neuer Aufenthaltsort bestimmt. In Goslar besuchte Helmut Böhm weiter die Schule, bis die Familie 1924 wieder zurück nach Wiesbaden konnte.
Nach Beendigung einer Lehre 1932 zum Klempner und Installateur und einer anschließenden 5-monatigen Gesellenzeit trat Helmut Böhm am 30.03.1932 in die Reichswehr ein.
Sein Eintritt erfolgte bei der 15./I.R. 18 in Detmold und er wurde am 1.10.32 nach Paderborn zur 2./I.R. 18 versetzt.
1934 wurde Helmut Böhm zur Waffenmeisterei I./I.R. 18 versetzt.
Beim Heeresaufbau 1935 wurde sein Bataillon nach Arnsberg verlegt. Im Herbst wurde sein Bataillon ausgegliedert und zum IR 60 abgegeben.
Hier übernahm Helmut Böhm als Waffen-Uffz. die Waffenkammer der 3./I.R. 60.
Seine Beförderung zum Uffz. erfolgte am 1.12.1935.
Bei der Rheinlandbesetzung wurde als neuer Standort Hamm bestimmt, und von dort als I.R. 79 Münster.
Bei Kriegsausbruch besetzten das IR 79 die Eifel. Als Lothringer wurde Helmut Böhm zum I.E. Batt. 79 nach Danzig versetzt. Von dort aus meldete er sich als Feuerw. zur Feuerwerkerlaufbahn.
1941 legte Helmut Böhm als Feuerwerker die Prüfung ab und wurde zur H.Abnst. (Heeresabnahmestelle) b. der Fa. Polte Magdeburg versetzt.
1943 erfolgte seine Versetzung nach Penemünde zur Abnahme von „V“ Waffen. Als Versuchsingenieur tat er dann Dienst in einem Zweigwerk in Friedrichshafen. Von dort aus kam Helmut Böhm nach Nordhausen zur Herstellung der „V“ Waffen.
Von 1944 bis zum Kriegsende war er bei der Mun.-Anstalt Slate in Parchim im Dienstgrad eines Stabsfeuerwerkers
Der gesamte Nachlass befindet sich in Familienbesitz der Familie Böhm und diese ist für Informationen bezüglich der oben angeführten Einheiten äußerst dankbar. dj9tq@web.de
Verpflichtungsschein von Helmut Böhm über eine Verpflichtungszeit von 12 Jahren
Unterschrieben von Hptm. Rohr (Chef 15 Kompanie)
Helmut Böhm als Schütze in Paradeuniform.
Nach seiner Grundausbildung in Detmold wurde Helmut Böhm im Herbst 1932 nach Paderborn zum I Btl. versetzt.
Kompaniechef beim abschreiten der Front. Sehr schön zu sehen die "alte" Bauweise der Paderborner Kaserne.
Das Antreten aus einer anderen Perspektive.
Das IR 18 beim Manöver in der Senne
Im Gelände der Senne
2. Kompanie während der Rast
Das IR 18 unterwegs
Auch die Schießübungen mussten sein.
Ausbildung am K98
Inklusive Aufsicht beim Schützen
Ermitteln des anschließenden Ergebnisses
Auch das exerzieren gehörte zum täglich Brot in Friedenszeiten
Strammstehen mit K98
Jedoch durfte auch der Sport nicht zu kurz kommen.