Das 18. Infanterie-Regiment
(1939-1945)
Mobilmachung
Am 25.8.1939 erhielten die Truppenteile der 6. Inf. Division den Mobilmachungsbefehl.
Kämpfe am Westwall
Am selben Tag noch wurde das I.R.18 per Bahn in die Saarpfalz verlegt.
Es wurde im Abschnit Seyweiler-Ehingen-Seelbad-Niederwürzbach eingesetzt, bezog dort fertiggestellte Betonbunker und baute in der Tiefe des Hauptkampffeldes die vorbereiteten Stellungen und Sperrungen weiter aus.
Gefechtsvorposten wurden bis südlich der Dörfer Ormesheim und Ommersheim vorgeschoben. Die Ortschaften nahe der Grenze waren von der Bevölkerung verlassen worden.
Am 9.9 kam es zu den ersten Kämpfhandlungen im Vorfeld mit feindl. Spähtrupps.
In den folgenden Tagen kam es immer wieder zu Gefechten kleiner Einheiten, bei denen der Kompanieführer der 3./I.R. 18 Dr. von Kopczynski und einige Männer seiner Kompanie fielen.
Lt. Mintrop, 7./I.R. 18 gelang es mit seinem Zug den Gegner zurückzuwerfen.
Am 18.9 griffen Verbände der Division die feindlichen Kräfte an und es wurde zahlreiches Gerät erbeutet.
Winterquartier im Hunsrück
Ende Oktober wurde die Division von der 252. Div abgelöst und als Reserve zurückverlegt.
Das Regiment bezog Unterkünfte entlang der Hunsrücker Straßen und der Winter wurde mit zahlreichen Übungen verbracht. Ab dem Frühjahr 1940 halfen die Soldaten den Bauern auf den Feldern.
Frankreichfeldzug
Am 10. Mai begann der Krieg mit Frankreich und das I.R. 18 wurde in Marsch gesetzt. Bis zum 17.5 wurde eine Strecke von ca. 230 km zu Fuß zurückgelegt. es ging über die Orte und Städte: Beltheim, Trier, Cochem, Büchel, Manderscheid, Kyllburg-Bitburg, Mettendorf, Roth. Dort wurde auch die Grenze zu Luxemburg überschritten. Von Heiderscheid aus ging es per LKW weiter nach Sugny an der belgisch-französischen Grenze. Ab dem 19.5 geht es zu Fuß weiter und eine Strecke von ca. 275 km wird bis zum 28.5 zurückgelegt.
Am 28.5 kam es bei Bussy les Poix zu ersten Kämpfen zwischen dem I.R.18 und anderen Verbänden und französischen Panzereinheiten.
Bis zum 9.6 ging es für das Regiment marschierend weiter und man sollte die Seine-Brücken bei Les Andelys unzerstört nehmen. Am 11.6 hieß es die Brücken über die Eure bei Les Planches zu nehmen wobei es zu Kämpfen kam.
In den nächsten Tagen kam es zu Verfolgungskämpfen des Regiments bis zur Loire. Am 19.6 erreichte man die Loire und überschritt sie am 22.6, da die Brücken von französischen Einheiten gesprengt worden waren.
Am 25.6.1940 trat der Waffenstillstand mit Frankreich in Kraft und das I.R.18 bricht am 2.7 zum Marsch nach Südosten auf und erreicht über Parthenai-Poitiers die Demarkationslinie.
Die nächsten Monate verliefen ruhig und es wurden Aufbauarbeiten von den Soldaten verrichtet.
Anfang September wurde die 6. Div. an der Demarkationslinie abgelöst und erreichte im Fußmarsch die Kanalküste in der Normandie. Das I.R. 18 übernahm im Abschnitt Vierville und Bayeux den Küstenschutz. Dort wurde mit Soldaten die als Ersatz zum Regiment kamen geübt (Unternehmen Seelöwe)
Am 19.11. musste das I.R.18 sein III. Bataillon zur Neuaufstellung des I.R. der 106. Div abgeben. Zu dem Zeitpunkt wurde auch Oberstleutnant Becker neuer Kommandeur des Regiments.
Unternehmen Barbarossa
Ende März 1941 kam der Befehl der Verlegung des Regiments. Es ging nach Goldap in Ostpreußen und es wurde wieder geübt. In den Monaten April und Mai wurde das Regiment weiter nach Osten verlegt und im Raum Przejma-Mala untergebracht. Die Einheiten lagen weit auseinander. Das II. Btl. in Suwalki und das III. Btl. in Filipow und Ausbildungsbetrieb füllte die Tage aus.
Am 15. Juni erhielt der Rgt. Stab zum ersten Mal Kenntnis von dem beabsichtigten Angriff auf Russland welcher für den 22.6.1941 festgesetzt war.
Die 6. Division und somit auch das I.R.18, hatte den Auftrag ein Loch in die Grenzbefestigungen zu schlagen und sich in den Besitz des Überganges über den Njemen bei Prienai. Es kam zu heftigen Kämpfen und in dessen Folge waren die ersten Gefallenen dieses Feldzuges zu beklagen.
Am 23.6 wurde eine Vorausabteilung losgeschickt, -bestehend aus Kompanien der Infanterie-Regimenter 18,58 und 37- über die 6. Div. vorzustoßen und in den Besitz des Njemen-Überganges bei Prienai zu gelangen. Zu diesem Zweck war die 5. Kompanie mit Fahrrädern ausgerüstet worden. Während sich die 5te ihren Weg nach Prienai freikämpfte war es dem II. Btl. gelungen mit Unterstützung von Flak und Flammenwerfern mehrere Kampfstände auszuschalten. Gegen Abend wurde vom gesamten Rgt. der Biwakraum erreicht.
Bis zum 24.6 sind im Rgt. folgende Verluste zu beklagen.
2 Offz. und 29 Uffz. und Mannschaften gefallen.
1 Offz. und 57 Uffz. und Mannschaften verwundet.
3 Uffz. und Mannschaften vermisst.
Am 25.6 konnte das Rgt. die Brücke über den Njemen überschreiten.
Die nächsten Tage waren wieder geprägt vom marschieren wobei die Soldaten sehr unter dem heißem und schwülem Wetter litten.
Wiederholt gab es Verluste durch russische Partisanen, welche meist im Dickicht und in den Feldern lagen. Am 11.7 wurde die alte russische Grenze Unweit der Beressina überschritten und der neue Biwakraum in der Nähe von Starina bezogen.
Noch am gleichen Tag erhielt die 6 Division den Auftrag die Stalinlinie im raum Polozok-Gomelj-Tettschen zu durchbrechen. Das I.R. 18 sollte dabei die Stellungen in der Seen-Enge von Gomelj durchbrechen und einen Brückenkopf über die Düna nehmen.
Am 15.7. traten die Kompanien zum Angriff an.
Am 16. Juli meldete die 5. Kompanie die Bildung des Brückenkopfes. Die folgenden Tage waren wieder von strapaziösen Märschen geprägt und erst am 28.7 konnte man einen Ruhetag einlegen. Die Soldaten hatten bis dahin einen Weg kämpfend und marschierend von ca. 1000 km zurückgelegt.
Am 29.7 erhielt die Division den Auftrag die 14.(sächs.) mot Division in dem ca. 40 km breiten Abschnitt Wassilijewo (ostw. des Schtschutsche Sees)-Kamennoje (Kanat)-Putnoje See abzulösen.
Damit begann für die 18ner eine zweimonatige Verteidigung. Das I.R. 18 hatte einen 25 km breiten Abschnitt zu sichern.
In den nächsten Tagen kam es zu Angriffen feindl. Spähtrupps und Reiterschwadronen.
Weiterhin verstärkte sich der Druck auf die Kompanien durch Kavallerieeinheiten der Roten Armee. Wobei am 2.8 im Bereich der 3.Kompanie 19 Soldaten durch russische Kosaken fielen.
Mittlerweile litten die Soldaten auch unter den schwierigen hygienischen Bedingungen und Befall von Wanzen und Läusen setzte ein.
Mitte August sprengten Männer der 5ten eine Brücke über die Mescha, welche von der Roten Armee genutzt wurde um Nachschub zu liefern.
Trotzdem nehmen die Kavallerieangriffe nicht ab. Am 27.8 kam es zu massiven Angriffen.
Am 5.9. wird das Rgt. abgelöst und bezieht im Raum Niwy-Schessno-See Stellung. In den nächsten Tagen kommt es wieder zu Angriffen der russischen Soldaten.
Ende September wurde das I.R. 18 mit der III./A.R.6 aus der 6.div herausgelöst und der 1.Pz.Div. unterstellt. Es sollte Befestigungen in der Nähe des Ossotnja-Sumpfgebietes durchbrechen und Übergänge für ein Nachstoßen der 1.Pz.Div schaffen. Zur Unterstützung waren 110 Geschütze in Stellung gegangen.
Am 2.10 begann der Angriff, den das Rgt. mit den anderen Einheiten erfolgreich meisterte leider wurde dieser Sieg mit hohen Verlusten erkauft.
Es fielen:
3 Offz. und 40 Uffz. und Mannschaften
Verwundet wurden:
8 Offz. und 117 Uffz. und Mannschaften
Am 3.10 wurde das Rgt. entlassen und wieder der 6. Div. unterstellt.
In den folgenden Tagen kam es wieder zu Verfolgung- und Angriffskämpfen und waren geprägt von langen Märschen, doch nun kam auch ein anderer Feind hinzu. Der Winter setzte ein und doch konnte das Regiment die Tagesziele in Angriff nehmen.
Am 11.10 erhält die 6. Division als sie schon auf die Stadt Rshew zustrebte den Befehl, sich mit verkehrter Front nach Westen zur Verteidigung einzurichten, um aus dem Waldgelände westl. der Linie Ssytschewka-Rshew nach Nordosten ausweichende starke Feindkräfte aufzufangen. Am 13.10 kam es zu heftigen Kämpfen, wobei das IR 18 den russischen Gegner in einer Stärke von ca. 10 Bataillonen aufhalten musste.
Um den 17.10 herum trat das Regiment seinen Weitermarsch auf die Stadt Staritza wieder an. Durch die schlechten Wetterverhältnisse litt das Regiment an Nachschubschwierigkeiten.
Am 18. Oktober erhielt das Regiment den Auftrag den Raum Leuschkino zu erreichen und von dort einen Übergang über die Wolga bei Ultino zu erkunden, wo diese dann auch am 21.10. überschritten wurde. Die folgenden Tage waren wieder gezeichnet von harten Kämpfen um den Vormarsch zu sichern. Ab dem 27.10 kam es zu heftigen Abwehrkämpfen am Tjma, welche sich bis Mitte Dezember hinzogen. Anfang November wurde nach Ablösung des IR. 58 der Verteidigungsabschnitt des Rgts. nach Osten verschoben und die Aufgabe der Soldaten lautete Stellungen im metertief gefrorenen Boden zu graben.
Am 6.11 gelang es einem Stoßtrupp des III Btl. einen vorgeschobenen Feindstützpunkt auszuheben und wertvolle Gefangene zu machen. Sie sagten aus das es am 7.11 zu größeren russischen Angriffen kommen sollte. Was auch geschah. Aber durch die erfolgreiche Vernehmung konnten diese Angriffe abgewehrt werden. In den nächsten Tagen erging dann auch der Befehl die 9./IR 18 auszugliedern um sie zur Partisanenbekämpfung einzusetzen. In dieser Zeit kam es auch zu dem ersten Fall von Fleckfieber, welches durch Läuse übertragen wird im Regiment. Die zweite Hälfte des Novembers ist auch wieder geprägt vom Stellungsbau, Schneeräumung und dergleichen.
Ab dem 20.11 bis zum Anfang Dezember wurde die Zivilbevölkerung aus dem Gebiet der Haupt-Kampf-Linie evakuiert und im rückwärtigen Gebiet neu beherbergt. Diese Maßnahme wurde von der Bevölkerung gerne angenommen, da sie hoffte bessere Versorgungsmöglichkeiten vorzufinden.
Anfang Dezember kam es auch wieder zu vermehrten Angriffen feindl. Späh- und Stoßtrupps. Am 10.12 kam es zu einem großen Angriff im Bereich der 110. Inf. Div. und das IR.18 wird zur Unterstützung dieser Division in ihren Abschnitt verlegt. Über diese sowjetische Gegenoffensive erfuhr das Rgt. nur Bruchstücke. Nur das der Gegner bei Kalinin ein Bataillon des IR 255 bis auf eine Stärke von 160 Mann dezimiert hat und diese Männer schutzlos dem Feind ausgeliefert sind. Oberst Becker erhielt den Befehl mit dem III. Bataillon und zwei geschwächten Bataillonen der 110. I.D. den Feind zurückzuwerfen und die Männer zu retten. Doch auch die Truppe um Oberst Becker war geschwächt und so kostete der Angriff am 15. Dezember das Btl. an Verlusten: 22 Tote, 10 Vermisste, 35 Verwundete, 55 Erfrierungen (1/3 der Gesamtstärke).
Ab dem 16.12.1942 hieß es für das Regiment Rückzug auf eine in der Gegend von Rshew angeblich ausgebaute Aufnahmestellung.
Am 20.12 kommt es bei der Absetzbewegung im Bereich des III. Bataillons zu Angriffen welche aber durch die umsichtige Führung des Btl.-Führers Oblt. Graf von Kageneck abgewiesen werden können. An diesem Tage bekam das Rgt. auch den Befehl beim abrücken aus Dörfern, diese anzuzünden um den russischen Soldaten die Möglichkeit zu nehmen sich in den Häusern aufzufrischen.
Am Morgen des 24.12 hatten alle Einheiten des Rgts ihre neuen Verteidigungsabschnitte bezogen. Ab abends um 20.00 Uhr begann ein heftiger Angriff auf die Stellungen des II. Bataillons welcher aber ebenfalls abgewehrt werden konnte.
An diesem Abend wurde dem Oberleutnant Rhein per Fernschreiben vom O.K.H. das Ritterkreuz verliehen und 9 Mannschaften fielen in diesem schweren Kampf.
Am 26.12 kommt es zu Angriffen auf die Stellungen des III. Bataillons, welches aber arg durch den Verlust der 9. Kompanie geschwächt war. Mittels Artillerieunterstützung wurde aber auch dieser Angriff abgewehrt. Aber Oblt. Graf von Kageneck fiel in dieser Nacht wie so viele andere Soldaten des I.R.18.
In der Nacht zum 30.12 bezieht das Rgt. eine neue Stellung rückwärts südl. der Wolga und am 31.12 erhält es den befehl eine Sicherungsstellung am Nord- und Ostrad von Staritza zu beziehen, da der Gegner beim Nachbarregiment eingebrochen war. Der Neujahrstag 1942 war ein schwerer Tag für das Regiment, da es sich kämpfend durch die Stadt Staritza zurückziehen sollte. Trotz der schweren Kämpfe vollzog sich der Rückmarsch in geordneten, aufgelockerten Verbänden.
Am 02.01 erreichte das Rgt. endlich die „Königsberg“-Stellung.
Hier sollte dem Gegner ein weiters vordringen nach Westen verwehrt werden. Doch leider wurden keine Stellungen oder Geländeverstärkungen vorgefunden. Bereits am folgenden Tage wurde mit Stellungsausbau begonnen, nachdem gegen Abend des 01. noch Angriffe der Russen erfolgten.
Am 04.01 kam im Bereich des III. Bataillons wieder zu heftigen Kämpfen, wobei beim 1 Offz. und 11 Mannschaften fielen. Das Bataillon welches mit 800 Mann in den Krieg gezogen war, war jetzt nur noch 99 Mann stark (Tietjens Männer mit abgezogen).
Am 13. Januar griffen die Russen wieder im gesamten Regimentsabschnitt mit massiven Kräften an. Um Mitternacht wurde das III. Btl alarmiert und es erhielt den Auftrag das Durchstoßen des Gegners zu verhindern, was auch gelang.
In der 2. Jauarhälfte kam es immer wieder zu Angriffen durch russische Einheiten welche mit Hilfe von Artillerieeinheiten abgewehrt werden konnten.
Im Laufe des Februars ließen die feindl. Angriffe und Stoßtrupp-Unternehmen vor dem Abschnitt des I.R. 18 nach. Die nun gewonnene Zeit wurde genutzt um Unterstände und Stellungen zu bauen, um eine neue Haupt-Kampf-Linie auszubauen.
Ab dem 24.03 wurde es milder und der Frühling begann. die russischen Truppen griffen weniger an und es wurde der Ersatz weiter ausgebildet. Nun konnten die Soldaten des I.R. 18 auch wieder den russischen Bauern bei der Frühjahrsbestellung der Felder helfen.
Bis zum Abend des 10.04 wurden die Stellungen in der neuen H.K.L. welche weiter zurücklagen bezogen, da die anderen Stellungen durch das Tauwetter voll liefen mit Schmelzwasser. Diese mussten aber ebenfalls noch ausgebaut werden, was sich bis Mai, Juni 1942 hinzog. In dieser Zeit kam es zu keinen nennenswerten Kämpfen. Jedoch führte das I.R. 18 Stoßtruppunternehmungen durch wobei einige Gefangene gemacht wurden.
Am 19.07 ging ein Divisionsbefehl ein, worin es hieß, dass die 6. Div. aus der Stellung beiderseits der Panzerstraße Staritza-Rshew herausgelöst und im Landmarsch in einen Raum westl. von Ssytschewka verlegt werden solle. Dies bedeutete für das I.R. 18: Zum ersten Mal seit Beginn des Russlandfeldzuges nicht mehr am Feind sein. Am 24.07 trafen dann die letzten Teile des Regiments im Auffrischungsraum ein. Doch die Ruhe währte nicht lange. Am 31. Juli kam es zu einem groß angelegtem Angriff russischer Truppen auf die Stadt Rshew. Bis um 12.00 Uhr hatte das II. Btl. des I.R.18 am Bahnhof Ssytschewka einzutreffen um dann im Eisenbahntransport nach Rshew gefahren zu werden. Wo es dann als Divisionsreserve fungieren sollte. In der Nacht zum 02.08 löste das Btl. die geschwächten Teile des Schwester-Regiments 58 in der Linie Chanino-Ostrand Koptycha ab.
Am frühen Morgen kam es zu schwersten Angriffen von russ. Artillerie, Infanterie, Panzern und Schlachtfliegern. Welcher aber unter Verlusten abgewehrt wurde.
Vom 4.-8. August wiederholten sich Angriffe der Russen gegen den Frontabschnitt der 18ner nördl. von Rshew fast täglich mit mehr oder minder schwerer Wucht.
Am 10.8 setzte ein planmäßiger Angriff gegen die ganze Stellung der Division ein, der bis zum 21.8 andauerte. Zu vergleichen waren diese Angriffe mit den Materialschlachten des ersten Weltkrieges. In diesen Tagen kommt es zu hohen Ausfällen im Regiment.
Am 24.08 erreichte die Schlacht einen neuen Höhepunkt. Nach starkem Vorbereitungsfeuer fiel der russische Gegner mit mehreren 1000 Mann und ca. 60 Panzern in die dünn besetzte H.K.L. ein. Welche nicht mehr gehalten werden kann. Gegen Mittag standen die russischen Spitzen 4 km vor Rshew. Mit Hilfe von Sturmgeschützen konnte dort der Vormarsch aufgehalten werden.
In der Nacht zum 25.08 gelang es der Div. den feindl. Durchbruch nach Zuführung verschiedener Rest-Gruppen abzuriegeln. was aber auch nur unter schwersten Verlusten gelang.
In der Nacht zum 26.08 zog sich die 6.Div. auf die so genannte Neu-Kolberg stellung zurück.
Am 28.08 kam es im Bereich des III Btls. zu einem Einbruch von russischen Kräften in einer Stärke von ca. 200 Mann und mehreren Panzern welcher aber abgewehrt werden konnte.
Mittlerweile kam es auch zu großen Problemen mit dem unerfahrenen Ersatz. Die neuen Soldaten fielen in große Massen, da sie absolut Kampf unerfahren waren. Ausgefallen sind allein im August 746 Soldaten durch Verwundung und Tod.
Am 31.08 konnte das II Btl. die alte H.K.L. zurückerobern und in dieser Stellung 13 Feindangriffe abgewehrt und 5 Einbrüche bereinigt.
Am 09.09 setzte morgens um 4.00 Uhr auf dem ganzen Rgt. Abschnitt feindliches Feuer ein. Alle Nachrichtenverbindungen wurden schlagartig unterbrochen. Um 5.00 Uhr begann der Angriff am linken Flügel des II. Btl. Durch dichten Nebel kam es zu Panikmeldungen. Gegen 6.30 Uhr kam es zu Angriffen auf ganzer Front. Durch Hilfe von Pak und Sturmgeschützen konnte der Angriff um 7.30abgeschlagen werden. Im Laufe des Tages wiederholten sich diese Angriffe. In der Nacht zum 12.09 wurde das I.R.18 durch das I.R. 473 abgelöst und als Reserve in den Raum Tolstikowo südostw. Rshew verlegt.
Schon am 21.09 wurde das I.R.18 an die Front zurückbeordert. Es wurde im Brennpunkt der feindlichen Angriffe eingesetzt, die sich auf den NO-, Nord- und NW-Rand von Rshew konzentrierten. Die russischen Soldaten waren in die eigenen Stellungen eingebrochen und alle Gegenstöße waren erfolglos geblieben. Das II. Btl. erhielt den Auftrag den Gegner zurückzuwerfen und die H.K.L. zurück zu gewinnen. Am 24.09 gelang es dem Ofw. Albrecht Schnittger, mit ein paar Männern die alte Stellung zurück zu gewinnen.
Auch im Bereich des I. Btl kam es zu schweren Kämpfen, welche aber auch unter schweren eigenen Verlusten gewonnen wurden. Am 25.09 wurden die Reste des I. Btl. in den Auffrischungsraum Tolstikowo verlegt, während die Reste des II. Btl. erst am 28.09 folgen konnten. Das I. und II. Btl. erhielten dann Ersatz in einer Stärke von 131 Soldaten, welche aber allesamt Front unerfahren waren. Am 05.10 wurde das II. Btl. aber erneut in den Kampf geworfen, da das am Brückenkopf bei Rshew liegende II./I.R. 252 nahezu aufgerieben war. Am 17.10 gelang es 2 Stoßtrupps eine starke feindliche Kampfgruppe auszuheben.
Am 25.10 wurde das I.R. 18 aus dem Brückenkopf herausgelöst und übergab seine Stellungen an das I.R. 427. Die am 30 Juli begonnen Sommerschlacht um Rshew hatten aber ihren Blutzoll gefordert. Die Gesamtverluste betrugen 40 Offz., 1372 Uffz. und Mannschaften.
Dem Regiment waren nach der Ablösung wieder die alten Unterkunftsräumezugewiesen worden. I. Btl. Rshew-Süd, II.Btl. Abramkowo, Rgt. Stab Tolstikowo.
Am 28.10 trafen wieder neue Ersatz-Mannschaften ein. Am 31.10 wurde das I.R. 18 wie alle Inf.-Rgt. in Grenadier-Regiment-18 umbenannt. Nach vielerlei organisatorischen Maßnahmen konnte sich das Rgt. nun bis Ende November erholen. Am 25.11 war es allerdings mit der Ruhe vorbei. Der Gegner war zu einem umfassenden Großangriff auf die Front der 9. Armee angetreten. Das G.R. 18 und die III. Abt. des Art.-Rgt. 129 bildeten am 28.11 die „Kampfgruppe Becker“. und dem Stab der 129 I.D. unterstellt.
Der Auftrag lautete in vier Marschgruppen den Raum Ossuga über Abramkowo-Kusmarino-Medwedewo-Papino zu erreichen. Nun musste in wenigen Stunden Marschbereitschaft hergestellt werden, was sich als sehr schwierig erwies, da es an allem fehlte, besonders Schlitten und Pferde waren von Nöten. Nachdem das G.R. 18 mit unterstelltem III./.A.R. 129 am 29. im Raum Ossuga eintraf, erhielt es sofort den Befehl, die Bahnlinie die dort verlief freizukämpfen. An den beiden folgenden Tagen wurde das Regiment darauf angesetzt, die Wälder westl. der Bahnlinie von restlichen Feindgruppen zu säubern. Am Abend des 2.12 konnten die Soldaten dann endlich Unterkunft in Doroniwo beziehen. Doch am Abend des 3.12 mussten teile des Regiments schon wieder in den Einsatz. Die 13. und 14. Kompanie wurden wieder ins Feuer geworfen und Musste per Bahn über Rshew nach Olenin, während die anderen Kompanien zur Sicherung im Ossuga-Abschnitt verblieben. Nach heftigen Kämpfen in den nächsten Tagen blieb aber auch dieses Mal das G.R. 18 Sieger. Doch dieser Sieg war nur schwer zu halten. mit wenig Soldaten und schutzlos dem Feuer der russischen Soldaten ausgeliefert lag das Regiment in seinem Abschnitt.
Am 12.12 werden Teller-Minen in die Spur der Panzer gelegt - welche täglich die russischen Soldaten die eingeschlossen waren - durch die Linie des G.R. 18 versorgten gelegt. Um die Mittagszeit griff der Russe in Btl. Stärke an und wurde abgewiesen. doch die Ausfälle beim Rgt. sind eminent. Der 13. Dezember brachte den erwarteten Angriff. Das feindl. Feuer begann erst schwach und schwoll dann zu stärkerem Trommelfeuer an. Zum nach drei Stunden harten Kampf brach die eingeschlossene russische Einheit aus und vereinigte sich mit der von vorn kommenden Angriffsfront. Das G.R. 18 hatte es aber schwer getroffen. Das I. Btl. war zwischen die Fronten geraten und beinahe aufgerieben worden. Es waren alle Offiziere des Btls. ausgefallen und die Stärke betrug noch etwa 2:57. Ein paar Offz. vom II. Btl. wurden an das I Btl. abgegeben und mit allen verfügbaren Kräften wurde nun der Stellungsbau im Abschnitt des I. Btl. vorangetrieben. Am 14.12 kam es erneut zu Angriffen im Abschnitt des I. Btl. Welche ebenfalls unter hohem Blutzoll abgewiesen werden konnten. Am 15.12 traf endlich ein Btl. ein welches das I. Btl. ablösen sollte. Mit Hilfe diese Btls., der 14.(Pz.Jäg.)-Komp. und der 13. (I.G.)-Komp. konnte die alte H.K.L. wieder in Besitz genommen werden.
Am 16.12 griffen die russischen Soldaten im Bereich des II. Btl. an, aber auch dieser Angriff konnte abgewehrt werden.
Bis zum 22.12.1942 konnten alle Angriffe des Gegners abgewiesen werden und in den darauf folgenden Tagen gab es keine Angriffe. Am 26.12 wurde der Regimentskommandeur Oberst Becker versetzt. Er sollte eine Division übernehmen. Am gleichen Tag wurde auch das Regiment aus der H.K.L. herausgezogen und erreichte am 28 bzw. 29. wieder Rshew.
In den letzten Dezembertagen 1942 und in den ersten Januartagen 1943 konnte sich das Rgt. erholen und auch neuer Ersatz traf ein. Am 1.01 fand für den scheidenden Regimentskommandeur ein Abschlussappell statt. Am 8. Januar wurde der alte Kommandeur des II. Bataillons Major Höke 12. Kommandeur des Regiments. In den nächsten Tagen bekam die 6. Division und somit auch das G.R. 18 einen neuen Auftrag. Sie gab die Verteidigung von Rshew an die 129.I.D. ab und übernahm einen neuen Verteidigungsabschnitt westl. Rshew am Südufer der Wolga. Dort wurde erstmal der Ersatz weiter ausgebildet.
Doch am 12. Februar war für das G.R.18 diese Ausbildungsepoche erstmal wieder vorbei. In der Nacht zum 13. Februar übernahm es vom Schwester-Regiment G.R. 37 einen Abschnitt 5 km westl. des Brückenkopfes Rshew am Südhang der Wolga, die so genannte Wolgastellung. Am 15.02 bekam das Regiment einen neuen Befehl. Die 9. Armee sollte sich zurückziehen um die Front zu begradigen. (Sie ragte zu diesem Zeitpunkt als ein Block in den russischen Kampfraum hinein).
Am 01.03 wurde mit den Absetzbewegungen begonnen, welche durch das einsetzende Tauwetter massiv behindert wurden. Am 03.03 zogen die letzten Truppen aus den alten Stellungen ab und erreichten nachts die neue Hauptstellung. Am 6.3 begann der neue Angriff der russischen Kräfte. Die 6. Division stand wieder mitten im Brennpunkt. Im Raum Sytschewka kam er in Massen gerannt und lief gegen die eisern verteidigten Stellungen an. Im Abschnitt des II. Btl. lag der Schwerpunkt des russischen Angriffsplanes. Als am 7.3 das Rgt. die Stellung verließ um sich weiter abzusetzen, waren 8 Angriffe von insgesamt 1690 Mann abgewehrt. Am 12.03 wurde ein unverhältnismäßig großer Abschnitt übernommen, in den gegen Abend der Feind einen großen Angriff führte. Nachts war dann auch diese Sache bereinigt. In den nächsten kam es bei den Rückwärtsbewegungen des Regiments immer wieder zu Angriffen durch russische Truppen. Aber alle Angriffe konnten mehr oder minder abgewehrt werden.
Am 18.03 wurde Major Höke offiziell zum neuen Regimentskommandeur ernannt und gleichzeitig zum Oberstleutnant ernannt. Am 21.03 wurden dann endgültig die neuen Stellungen am Wopjez erreicht. Diese waren sehr gut ausgebaut und so konnte im Verlauf des 21. ten der Feind insgesamt 12 Mal geworfen werden. Das G.R.18 konnte es nun gut aushalten doch am 01.05 begann die Ablöse der Division. Die 6. Div. wurde von der 337. und 95 I.D. abgelöst. Die Männer wurden über Jarzewo nach Smolensk per Bahn abtransportiert. von Smolensk aus ging es in den Unterbringungsraum ostw. und südostw. von Smolensk. Zum 1. Mal seit Beginn des Russlandfeldzuges war die ganze Division zur Auffrischung herausgezogen worden. Nun konnte mit einer vernünftigen Ausbildung des Ersatzes begonnen werden. Doch auch diese Ruhe währte nicht lange.
Am 12.05 wurde es alarmiert, über Nacht verladen und im Eiltransport einige 100 km weiter in die waldreiche Gegend nordwestl. von Brjansk gebracht. Dort führten einige tausend Partisanen im Rücken der Front einen heftigen Bandenkampf. Ende Mai war dieser Einsatz abgeschlossen und nun konnte man sich auf neue Aufgaben stürzen. Anfang Juni wurde das Regiment wieder verladen und nach Orel gebracht. Die nächsten Tage und Wochen wurden wieder genutzt um den neu eingetroffenen Ersatz auszubilden und die Soldaten auf das Unternehmen „Zitadelle“ vorzubereiten.
Am 05.07.1943 um 3.30 Uhr begann das Unternehmen Zitadelle für das G.R. 18. Gegen 8 Uhr waren die Angriffsziele unter schweren Verlusten erreicht, aber auch der russische Gegner hatte schwer bluten müssen. Am 6.07 trat die Division erneut gegen die Linie Podssoborowka an und auch hier gab es wieder schwere Verluste auf beiden Seiten, aber das G.R. 18 blieb Sieger. Am 8.07 nahm das G.R. 18 den Ort Kutyrki ein. Durch die massiven Verluste auf deutscher Seite führten nun Feldwebel Kompanien, Uffz. Züge und Mannschaften Gruppen.
Nach dem 08.07 gewann der Angriff der 6.I.D. keinen Boden mehr, denn die Gegenangriffe der Russen erfolgten immer heftiger. Am12.07 traten die russischen Kräfte zu einer Entlastungsoffensive an. Täglich griffen nun die Russen mit zahlreichen Panzern, rollendem Lufteinsatz und gewaltigem Munitionsverbrauch von Artillerie und Stalinorgeln an. Schwer kämpfend konnte die Division die Angriffe abwehren. Bis zum 15.07 hielt dieses Angriffsverhalten der roten Armee an. Dann erfolgte am Abend befehlsgemäß das Absetzen in die Ausgangsstellung vom 05.07.1943. Der Einbruch, den die russischen Soldaten nördl. Orel erzielt hatten, machte die Zurücknahme der in Richtung Kursk eingesetzten Verbände erforderlich.
Am 17.07 kam es zu einer gewaltigen Panzerschlacht im Abschnitt des G.R. 18. 40 anrollende T 34 wurden mit Hilfe einer Tiger-Abteilung vernichtet. Am 21.07 kam wieder der Befehl sich weiter nach hinten abzusetzen. In der Nacht vom 23./24.07 begann das Regiment sich in die ausgebauten Stellungen abzusetzen, vorher aber noch wurden alle Straßen und Wege vermint. Am Morgen des 24.07 tauchten die ersten amerikanischen Panzer vom Typ „General Lee“ auf. Doch auch dieser Angriff konnte abgewendet werden. Nachdem die Stellung etwa 10 tage gehalten worden war, ging es wieder rückwärts. Durch Verminung der Straßen, Stellungen und Häuser im Kampfgebiet, gelang es dem Regiment das Nachdrängen der Russen zu verlangsamen. Zu sehr harten Kämpfen kam es bei der Stadt Kromy, denn feindliche Flieger setzten dem Regiment zusätzlich arg zu.
Am Abend des 07.08 erfolgte dann die erneute Absetzung des Regiments doch die russischen Kräfte stießen immer wieder in diese Absetzbewegung hinein. Doch auch dieses Mal gelang es den russischen Kräften nicht die Front einzudrücken.
Am 16.08.1943 durchschritt das G.R. 18 die „Hagen-Stellung“ und wurde Korps-Reserve, doch noch am selben Abend wurde das Regiment aufgrund der Feindlage wieder in die Schlacht geworfen. Doch es blieb ruhig. Am 28.08 wurde das Regiment alarmiert und im LKW-Transport nach Süden in einen anderen Korps-Abschnitt gebracht, denn starke russische Kräfte waren zu einem Großangriff angetreten. und hatten mit starken Panzerteilen Ssewsk genommen. Die 6. I.D. bekam den Auftrag, die 8.Pz.Div. abzulösen, die zum Gegenangriff freigemacht werden sollte. Am 31.08 wollte der Gegner den Durchbruch nach Norden auf Lugan erzwingen. Doch es gelang ihm nicht.
In der Nacht zum 03.09 erreichte die Division ihre endgültige Verteidigungsstellung Ssemenowsskoje-Sselatschnaja. Sie war kaum besetzt da brach um 3.45 Uhr erneut der Sturm los. Panzer brausten gegen das G.R. 18 los und walzten alles zusammen. Aber kurze Zeit später konnten deutsche Sturmgeschütze sie aufhalten. Am 04.09 wurde Oberstleutnant Höke zum Oberst befördert.
Am 06.09 bildete die Division einen Brückenkopf an der Dessna, im Schutz der Brücke überschritt sie den Fluss nordwestl. Nowy Wassiljewskij. Am 07.09 war die Brücke geräumt und wurde gesprengt. Die Division bezog nun Stellung am Westufer des Flusses. Doch die Erwartung, am Ufer der Dessna für längere Zeit eine gesicherte Abwehrstellung zu beziehen, wurde enttäuscht.
Am 17.09 musste das Regiment seine Stellungen aufgrund der ungünstigen Entwicklung der Lage aufgeben. In den nächsten Tagen zog man sich in 10 Absetzbewegungen zurück auf den Fluss Ssosh, wo das G.R. 18 am 27.09 neue Verteidigungsstellungen bezog. Am 04.10 begannen erneut schwere Angriffe der Russen. Sie richteten sich hauptsächlich gegen die Schwester-Regiment 37 und 58. Mit Müh und Not konnten diese Angriffe aufgehalten werden. In diesen Tagen traf auch der dringend benötigte Ersatz ein. Doch die Hoffnung nun endlich dauerhaft vor Einbruch des Winters Stellung zu beziehen erfüllte sich abermals nicht für die Männer des G.R. 18.
Am 08.11.1943 mussten wieder sämtliche Bunker und Stellungen gesprengt werden, denn die rote Armee hatte weiter südlich mit einer Übermacht an Panzern, Artillerie und Infanterie die deutschen Linien durchbrochen und nahm nun Marsch auf die Stadt Retschiza um von da aus auf Gomel zu marschieren. Nach Tagen härtester Kämpfe setzte sich dann die 6. Division ab durch hier halten konnte Zeit zur weiteren Planung gewonnen werden.
Am 03.12.1943 erreichte das G.R. 18 nach schweren Tagen und Nächten die Brückenkopfstellung bei Shlobin.
Am 04.12 brach der Gegner im Schutz der Dunkelheit in einer Stärke von etwa 400 Mann am rechten Flügel des I. Btl. ein. In den Morgenstunden des 05.12 gelang es dem I. Btl. durch Stoßtrupps den Gegner zu werfen. Am 08.12.1943 kehrten 57 Genesene zum Regiment zurück und die nächsten Tage und Wochen blieben ruhig. Das Jahr 1943 ging zu Ende, ohne das die rote Armee die Stellungen der 18ner bedrohte und so konnte man in Ruhe Weihnachten feiern. Das Jahr 1944 lief im Abschnitt des G.R. 18 verhältnismäßig ruhig an. Es konnten sogar Soldaten auf Urlaub geschickt werden. Doch Ende Januar spitze sich die Lage beim linken Divisionsnachbarn zu und so wurde das 1. Btl. G.R. 18 herausgelöst und zur Unterstützung in den Einbruchsraum verlegt. Zwei Wochen später wurde auf Grund der unhaltbaren Lage der Brückenkopf Shlobin aufgegeben und die Truppen wurden auf die wenige Kilometer entfernt liegenden Stellung am Ostufer des Dnjepr zurückgenommen. Die Situation hatte sich nun für das G.R. 18 erheblich verbessert. Aus gut ausgebauten und verdrahteten Stellungen überwachte es nun 13 km Steilufer des vereisten Flusses.
Mitte April kehrte Oberst Höke von der Armeewaffenschule zurück zum Regiment und nun lief ein Ausbildungsprogramm nicht vorher bekannten Ausmaßes an. Vom Offizier bis zum Grenadier wurde jeder in seinen Aufgaben geschult und unterrichtet. Zudem gab es noch eine Spielgruppe, welche kleine Theaterstücke aufführte die zur allgemeinen Unterhaltung dienten.
Im Mai wurde die Regimentsspielgruppe in die Heimat entsandt, um von den Leistungen der Soldaten an der Front zu berichten und für den Eintritt in ihr Regiment zu werben. Doch die allzu große Ruhe, wirkte auf die Soldaten unheimlich. Es hatte was von der Ruhe vor dem Sturm.
Am 22.06 trat dann auch das vorhergesehene ein. Die weißrussische Front trat zu ihrer Gegenoffensive südl. von Bobruisk an. Tags darauf brachen die russischen Soldaten nördl. und südwestl. der 6. Division durch die dünn besetzten Stellungen. Vor der Division blieb es abgesehen von Artilleriefeuer ruhig. Erst als sich die Zangenarme der russischen Armee schlossen wurde auch die 6 Division angegriffen.
Im Bereich des G.R. 18 blieb es bis zum 24. Juni ruhig, nur das Artilleriefeuer war in der Ferne zu hören. Am Morgen des 25. Juni kam der erwartete Regimntsbefehl zum absetzen in Richtung Bobruisk. Nach 2 Nachtmärschen wurden die befohlenen Auffangstellungen beiderseits der Rollbahn nach Bobruisk erreicht. Am Morgen des 27. Juni wurden die gegnerischen Kräfte erwartet und diese schlugen mit gewaltiger Wucht zu. Sieben feindliche T34 durchbrachen die H.K.L. und das II Btl. wurde aus seiner Stellung herausgesprengt. Mit großer Mühe konnten sich die überlebenden Soldaten zum Regiment zurückschlagen. Am späten Nachmittag konnte etwa 8 km weiter im rückwertigen Gebiet eine neue H.K.L. aufgebaut werden. Die russischen Soldaten sind den auf dem Rückzug befindlichen Soldaten der 6. Division gefolgt und feindliche Flieger und Artillerie attackierten sie. Doch die deutsche Front stand ohne schwere Waffen und Flugzeugen da.
In der Nacht zum 28. Juni wurde die Parole „Napoleon“ durchgegeben. Im genauen hieß das: „Überflüssige Ausrüstung vernichten! Nur Verpflegung und Munition mitnehmen! Rette sich wer kann!“ Das G.R.18 setzte sich in Marsch Richtung Bobruisk. Gegen morgens erreichte man einen kleinen Wald und dort sah man das ganze Ausmaß des nächtlichen Artilleriebeschusses und der Fliegerangriffe. Hunderte von Fahrzeugen aller Art, Waffen und Gerät, Pferde und Soldaten lagen still übereinander und nebeneinander. Ein Teil des G.R. 18 gelangte nach Bobruisk hinein und kämpfte dort noch kurze Zeit einen aussichtslosen Kampf. Die Masse des Regiments versuchte, am Ostufer der Beressina sich nach Norden durchzuschlagen. Doch dieser Versuch scheiterte angesichts der russischen Übermacht. Dort fand auch der Regimentskommandeur Oberst Stefan Höke den Tod.
In den letzten Tagen des Junis geriet das G.R. 18 fast vollständig in Gefangenschaft. Bis zum Ende des Krieges haben von 1200 Mann die in die Schlacht vom 22. Juni gingen fast 40 % ihr Leben gelassen. Besonders tragisch ist hier das Ende der Verwundeten zu beschreiben. Nach glaubhaften unabhängigen Berichten wurden alle Verwundeten einschließlich des Sanitätspersonals von den in Bobruisk einrückenden russischen Truppen kaltblütig ermordet.
Die die sich durchschlagen konnten wurden zu ihrem Ersatztruppenteil beordert und später bei Aufstellung der neuen Volks-Grenadier-Division wieder dem ebenfalls neu aufgestellten G.R. 18 zugeteilt.
Anfang Juli 1944 wurde die 6. Infanterie-Division auf dem Truppenübungsplatz Sennelager bei Paderborn neu aufgestellt. Leider konnten nur 1100 Mann von der alten 6. Division der neuen zugeführt werden. Nach Aus- und Weiterbildung erfolgte der Abtransport in der zeit vom 15-20.08.1944. Die Strecke führte über Berlin-Frankfurt an der Oder-Litzmannstadt nach Radom und von dort aus nach Norden abbiegend bis zum Ausladebahnhof Bierwce. Über dem Bahnhof herrschte rege russische Flugtätigkeit und die ersten Verluste durch Bomben und Tieflieger traten ein. Das verstärkte G.R. 18 löste sofort die zw. Radomka und dem Forst Trzebien befindlichen Teile der Panzer-Division Herman Göring ab.
In den ersten Tagen nach der Ablösung herrschte noch lebhafte Gefechtstätigkeit. Mehrfache Angriffe der roten Armee wurden erfolgreich abgewiesen. Ab Anfang September ebbte die Gefechtstätigkeit ab und es trat eine unheimliche Ruhe ein.
Aber diese Ruhe wurde sinnvoll genutzt um die Soldaten weiter zu schulen und auf ihre Aufgaben vorzubereiten. Zudem wurde der Ausbau der Stellungen vorangetrieben und eine rege Scharfschützen- und Stoßtrupptätigkeit aufgenommen. Bis Ende des Jahres 1944 verhielt sich der russische Gegner ruhig. Auch die 5.te Kriegsweihnacht konnte ohne Zwischenfälle gefeiert werden. Kurz nach Weihnachten ließen starke Veränderungen bei der roten Armee baldige Angriffsabsichten erkennen.
Die deutsche Luftaufklärung meldete starke Artillerieverbände und Truppenzuführungen im Raum der Weichsel-Brückenköpfe Warka und südlich davon.
In der Nacht vom 13. zum 14.01.1945 versuchten die russischen Soldaten mit starken Kräften in die Gräben des G.R. 18 einzudringen. Um 4.00 Uhr wurde das von der Div. Vorbereitete Vernichtungsfeuer ausgelöst. Gegen 6.00 Uhr setzte russisches Trommelfeuer ein, welches vergleichbar mit dem des ersten Weltkrieges gewesen sein muss. Sämtliche Verbindungen zwischen den Kompanien und dem Bataillonsgefechtstand waren binnen Sekunden zerstört. Dadurch, dass die russischen Soldaten durch eigenes Feuer liefen hatten sie nach kurzer Zeit die Laufgräben des G.R.18 überrannt und sämtliche Gefechtsstände genommen. Der Hauptstoß und die Wucht hat auch hierbei das G.R. 18 getroffen, wenn man bedenkt das alle Kommandeure mit ihren Stäben in diesem Kampf gefallen sind. Die wenigen soldaten des G.R. 18 die der ungeheuren Übermacht am Warka-Brückenkopf entrinnen konnten, haben noch verzweifelt in einzelnen Kampfgruppen auf deutschem Boden bis zum Ende gekämpft. Doch diese schlacht war der zweite Untergang der 6. I.D. Mit ihr ging somit auch das traditionsreiche G.R. 18 unter, getreu seinem Wahlspruch:
„Kein Regiment soll besser sein“.
Schlusswort:
Ich hoffe ich konnte ihnen mit meiner Zusammenfassung der Regimentsgeschichte einen kleinen Einblick davon geben was die Soldaten des I.R. 18 bzw. G.R. 18 in den Kriegsjahren durchmachen mussten. Leider kann ich nicht alles wiedergeben und so verweise ich auch hier auf die Regimentsgeschichte des rheinisch-westfälische Infanterie-/Grenadier-Regiment 18 zusammengestellt nach Tagebüchern, Briefen und Berichten von Ernst-Martin Rhein
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